Unglaubliche zwei Drittel eines Jahrhunderts ist die einzigartige Sportfreundschaft des UHC Gänserndorf mit dem TSV Landsberg am Lech (Bayern) nun schon alt. Seit einigen Jahrzehnten besuchen sich die beiden Vereine im Zweijahresrhythmus gegenseitig.
Heuer war es wieder soweit: Eine knapp 25-Personen-Delegation aus Gänserndorf machte sich am Christi Himmelfahrts-Tag zu einem viertägigen Besuch in der Lechstadt auf.
Mit von der Partie waren auch Bürgermeister René Lobner und Stadtrat Maximilian Beck, die als Alt-Handballer bei dieser Besuchsfahrt quasi auch das „offizielle“ Gänserndorf repräsentierten und die auch schon einige Aufenthalte in Landsberg in ihrem Lebenslauf enthalten haben.
Die Landsberger bereiteten den Gänserndorfern einen herzlichen Empfang mit bayrischem Bier, Würsten und Brezn bevor bei diversen Landsberger Familien die Quartiere bezogen wurden.
Am Abend stand dann der offizielle Begrüßungsabend auf dem Programm, wo in netter Atmosphäre und bei ausgesprochen guter Stimmung bis spät in die Nacht die alten Freundschaftsbande erneuert und neue Freundschaften geknüpft wurden.
Davor matchten sich noch einige Landsberger und Gänserndorfer Oldies bei einem gepflegten Volleyball-Spielchen – man wollte nicht erst auf das offizielle Handball-Oldies-Spiel am Samstag warten.
Am Vormittag des Folgetages gab es eine ausgesprochen interessante Führung auf dem Werksgelände der Firma Rational AG in Landsberg, des Weltmarktführers in der Herstellung von Groß- und Industrieküchengeräten. Nach einem köstlichen Mittagsessen im Mitarbeiterrestaurant von Rational, bei dem sich die Gänserndorfer von der Qualität der in die Rational-Combidämpfern zubereiteten Speisen überzeugen konnten, standen der Nachmittag und Abend zur freien Verfügung und wurden von den Gänserndorfern auf vielfältigste Weise mit Inhalt gefüllt – und damit sind nicht nur die Bierkrüge gemeint.
So machte sich auf Initiative von einigen Landsberger Oldies ein Grüppchen von Landsberger und Gänserndorfer „Best-Agern“ nach Ottobeuren ins angrenzende Allgäu auf, um einerseits die Benediktinerabtei mit der wunderschönen Barockkirche zu bestaunen bzw. den Biergarten auf dem Marktplatz aufzusuchen, und um andererseits beim Adventure Golf sein Feeling für den kleinen Minigolfball zu demonstrieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei den 18 Bahnen der Spaß-Level noch weit höher war als die Anzahl der Fehlschläge inklusive „netten Kommentaren“.
Am dritten Tag wurde in guter Tradition der bereits verstorbenen Landsberger Freunde gedacht und auf ihren Gräbern auf dem Waldfriedhof Blumen niedergelegt und einige Worte der Erinnerung gesprochen. Im Anschluss daran empfing die Landsberger Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl die Gänserndorfer Delegation im Stadtverwaltungsgebäude.
Am Nachmittag kam es schließlich zum sportlichen Aufeinandertreffen der Kampfmannschaften und der Oldies-Teams beider Vereine. Gespielt wurde diesmal auf Kleinfeld auf Rasen im Sportpark des TSV Landsberg. Beim Spiel der Kampfmannschaften dominierten die Gänserndorfer Herren (quantitativ unterstützt durch einige Oldies) klar. Beim Oldies-Match zeigten die deutschen und österreichischen „Altspatzen“, dass sie trotz der hohen Anzahl an Semestern noch einiges drauf hatten, und boten den Zuschauern ein spannendes und abwechslungsreiches Spielchen.
Beim gemeinsamen Abschlussabend im gemütlichen Wirtshaus am Spitalplatz – das übrigens seit etlichen Jahren von einem Niederösterreicher aus Spillern geführt wird (den wir Gänserndorfer mittlerweile sehr gut kennen und vize-versa …) bedankten sich die Gänserndorfer Handballer beim „ewigen Hauptorganisator“ auf Landsberger Seite Harry Reitmeir und beim Leiter der Handball-Abteilung des TSV Landsberg Roland Neumayer für die Organisation und Durchführung des diesjährigen Freundschaftstreffens und für die tolle Gastfreundschaft mit Ehrengeschenken.
Harry Reitmeir, Roland Neumayer und der Landsberger Alt-Bürgermeister Norbert sowie Bürgermeister René Lobner und Organisator Bernhard Grün zogen in ihren Ansprachen ein sehr positives Resümee der letzten Tage und betonten die Einzigartigkeit dieser 66-jährigen Handballfreundschaft.
In geselliger Atmosphäre bei bester Stimmung ging der Abschlussabend bis tief in die nacht und so mancher Gänserndorfer und Landsberger Handballer landete zu später Stunde noch in der berühmt-berüchtigten „Sonderbar“ in Landsbergs Altstadt.
Vier Tage Landsberg bei konstantem Prachtwetter und ebenso konstant guter Stimmung klangen beim Frühschoppen und gemeinsamen Mittagessen im Sportzentrum aus.
Ganz viele herzliche Umarmungen und Abschiedsworte gab es noch bevor der „Last Call“ zum Einsteigen in den Bus für die Gänserndorfer ertönte. Viele winkende Hände … und auf ging’s wieder zurück nach Gänserndorf.
Jetzt heißt es wieder zwei Jahre warten, bevor die Landsberger Handballer wieder in Gänserndorf zu Gast sein werden und diese ganz spezielle Sportfreundschaft ins 68. Bestandjahr gehen wird.